Vielleicht noch mit den letzten Zweifeln für die eigene Entscheidung zu einer Haartransplantation begibt man sich auf die Suche nach dem richtigen Arzt. Für mich stand damals außer Frage, dass die HT nur in Deutschland stattfinden sollte. Die Angebote für eine HT im Ausland wurden von mir konsequent übergangen. Ich hatte gute Grunde dafür.
Das Thema „Rechtssicherheit“ war mir besonders wichtig. Die Möglichkeit gegen eine missglückte OP in der Türkei vorzugehen, die nicht der EU angehört, schienen mir äußerst begrenzt. Im Ernstfall wäre eine gerichtliche Einigung nicht möglich.
Als weiteren Punkt möchte ich die „medizinische Nachsorge“ ansprechen. An wen sollte ich mich vorallem bei Komplikationen oder nur Irritationen im Heilungsverlauf wenden? Ja, an den operierenden Arzt. Nur wie sehr würde er sich nach der Operation um meine Anliegen aus der Ferne bemühen?
Ein dritte Frage die mich sehr beschäftigte war das persönliche Empfinden, sich ohne Not in einem fremden Land operieren zu lassen. Es ist nun die eine Sache in einem anderen Land zu navigieren aber seinen Körper dort in fremde Hände zu geben nochmal eine ganz Andere. Besonders die Hygiene und die Sprachbarriere nährten meine Bedenken.
Im Laufe der Recherche beginnt man die Ärtze und deren Ergebnisse zu vergleichen und entwickelt eine Erwartungshaltung gegenüber dem „perfekten“ Resultat. Mit dieser Haltung suchte ich einige Chirurgen in München auf. Kurzum – Ich war sehr unzufrieden mit den Gesprächen. Zwei der Drei Ärzte rieten mir zur FUT. Trotz meines mehrmaligen Vetos konnte ich keinen von den Nachteilen einer FUT überzeugen. Wie auch? Wenn die FUT die Einzige zur Verfügung stehende Methode darstellte. Die dritte Operateurin hatte wenig überzeugende FUE-Resultate vorzuweisen. Im Gegenzug dazu waren die Kosten in München immens. Es schien mir zu diesem Zeitpunkt sinnvoll über den Tellerrand hinauszuschauen.
Die Türkei trat bei meinen Recherchen immer wieder mit sehr guten Resultaten hervor. Augenscheinlich gibt es ein hohes Maß an Spezialistenwissen in diesem Land. Die FUE-Methode ist hier bereits seit Jahren zum Standard geworden.
Zudem glänzt die Türkei mit Ihren niedrigen Lohnkosten, sodass eine Reise nicht den Kostenrahmen sprengt. Blieben meine Eingangs erwähnten Zweifel. Ich haderte lange Zeit mit mir selbst. Durch ein Vergleichsresultat im näheren Bekanntenkreis schöpfte ich neuen Mut. Nun begann ich Kontakt mit einigen Ärtzen in der Türkei aufzunehmen. Mittlerweile verfügt fast jede Klinik über eine Betreuung deutscher Patienten. Ermutigt durch den sehr positiven Heilungsverlauf meines Kollegen korrespondierte und telefonierte ich mit den Kliniken, bis meine Entscheidung gefallen war.
Heute würde ich keinen Moment zögern mich erneut auf den Weg zu begeben und mein Vertrauen zu schenken.
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