Ich möchte ein teilweise kontrovers diskutiertes Thema aufgreifen. Die Entnahme der Haarfollikel mit einer motorisierten Hohlnadel im Unterschied zur Handarbeit. Wie sieht nun die Argumentationskette beider Parteien aus.


Contra Mikromotor:

Die Kritiker des Mikromotors behaupten grundlegend, dass eher unerfahrene Ärzte den Mikromotor nutzen, da Sie die mühsame und anspruchsvolle Arbeit meiden. Ziel ist eine schnelle und quantitativ große Anzahl von Grafts zur Reduzierung des Preises. Mit motorisierter Entnahme können folgerichtig größere Gewinne gemacht und mehr Kunden gewonnen werden. Ihrer Meinung leidet die Qualität und das Ergebnis durch zu hohe Entnahmegeschwindigkeit mit einhergehender Verletzung des Haarfollikel. Die Haarwurzeln können zum Teil traumatisiert werden beziehungsweise ganz abgetrennt werden. Zu guter Letzt wird die längere Zeitspanne bis zum Einsetzen angeführt, da größere Mengen entnommen werden, was sich wiederum nachteilig auf die Anwuchsrate auswirkt.


Pro Mikromotor:Mikromotor

Die Gegenseite sieht die höhere Entnahmegeschwindigkeit als Vorteil an. Der Patient kann in weniger Sitzungen die Prozedur durchführen lassen. Durch die kürzere und sanftere Behandlung sinkt ebenfalls die Belastung auf Körper. Der Kostenfaktor ist wie bereits oben angesprochen deutlich geringer.

Ich selbst sehe hier nicht das Verfahren als Entscheidend an. Die wichtigste Größe ist der Chirurg. Er sollte im Umgang geübt und für die Handhabung ausgebildet sein. Ein Nachteil kann nur durch falsche Ausübung entstehen. Die Aussage reduzierter Qualität ist nicht stimmig. Der Chirurg selbst bestimmt den korrekten Einstichwinkel , den Nadeldurchmesser und die Entnahmetiefe. Lediglich das durchdringen der Kopfhaut wird mit dem Mikromotor unterstützt.

Fazit: Es müsste nicht heißen entweder oder sondern früher manuell heute motorisiert. Der Mikromotor ist für einen guten Chirurgen ein Fortschritt.

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Was versteht man unter Dense Packing und wurde diese Methode bei mir angewendet?


 

Übersetzt man Dense Packing 1 zu 1 erhält man Dichte Packung. Es geht also um eine dichte Packung der Grafts pro Quadratzentimeter.

Bevorzugt wird Dense Packing am vorderen Haaransatz und im Bereich der Geheimratsecken angewendet.

Ziel ist es, eine möglichst hohe Dichte am vorderen Kopf zu erreichen. Dieses Gebiet soll besonders gut abgedeckt sein, um ein gutes Ergebnis zu erzielen.

Bei einem gesunden Menschen befinden sich im Mittel 60 bis 100 Haarwurzeln auf einem Quadratzentimeter. Aus diesen Wurzeln wachsen etwa 200 Haare. Eine Wurzel kann demzufolge auch mehr als ein Haar ausbilden. Im Normalfall werden bei einer Haartransplantation zwischen 25 und 40 Grafts gesetzt. Im meinem Fall wurden im Haaransatz 50 Grafts gesetzt. Das kommt dem natürlichen Ansatz schon recht nahe.

Mittlerweile wird mit immer feineren Instrumenten gearbeitet, sodass von sehr guten Ärzten Dichten von bis zu 80 Grafts erreicht werden sollen.

Bitte beachtet auch, dass nicht jeder Patient gleich gut geeignet ist bzw. für ein Dense Packing eine hohe Anzahl von Wurzeln benötigt wird. Hier sollte sich daher eng mit dem behandelnden Arzt abgestimmt werden. Auch sollte der zukünftige Haarausfall in die Betrachtung einbezogen werden.

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