D-Day
Im Folgendem schildere ich meine subjektiven Erfahrungen vor und während und nach meiner Operation bei Dr. Demirsoy in Istanbul.
Da die Operation nicht in Deutschland stattfand, gehe ich dabei auf die Rahmenbedingungen vor Ort ein.

Am Freitag den 25. Oktober 2013 bestieg ich mit meiner Partnerin und einem etwas mulmigen Gefühl im Magen den Flieger der uns zum Behandlungsort bringen sollte. Die Operation sollte am Samstag 26.10. Oktober 2013 stattfinden. Die Reise war durch den deutschsprachigen medizinischen Koordinator, Clemens Weber, geplant.
Ich kannte den Ablauf bis ins letzte Detail.


Am Zielort wurden wir wie geplant durch ein Taxi in ein 4 Sterne Hotel gebracht. Der Aufenthalt war sehr angenehm. Das Meer war nur wenige Gehminuten entfernt. Am nächsten Tag wurden meine Lebenspartnerin und ich von einem weiteren deutschsprachigen Mitarbeiter pünktlich im Hotel abgeholt.
Die Privatklinik gab mir sofort ein Gefühl der Sicherheit. Der Operation-Raum war steril. Der Empfang in der Klinik erfolgte durch Dr. Demirsoy, Clemens Weber, und sein Team, 3 Schwestern.
Vor der Operation konnte ich meine Fragen und Wünsche äußern. Die Sprachbarriere wurde durch den Clemens überbrückt. Missverständnisse waren somit ausgeschlossen. Nachdem all meine Fragen geklärt waren, erklärte der Arzt nochmal detailliert den Ablauf und zeigte mir Bilder vergleichbarer früherer Patienten.

Im Anschluss wurde, wie auf den Fotos zu sehen, die Haarlinie eingezeichnet. Dafür wurde mein Gesicht vermessen.
Nach den Vorgesprächen, Dauer etwa 1,5 Stunden, begannen die Vorbereitungen auf die Operation. In der Galerie könnt ihr sehr schön Fotos vor und nach dem Kopf rasieren sehen.
Den Kopf rasiert zu bekommen, war für mich ein ungewohntes Gefühl. Leider ist diese Prozedur absolut notwendig.


Nach der Rasur geht es in den Operationssaal. Dort wird die Narkose gesetzt, nachdem man eine Beruhigungstablette eingenommen hat. Die ersten Spritzen in den Hinterkopf sind schmerzhaft. Vergleichbar mit einem Bienenstich. Zum Glück sind die Regionen sehr schnell großflächig betäubt. Die unzähligen, direkt gesetzten Betäubungsspritzen sind kaum spürbar. Nach kurzer Zeit hatte ich das Gefühl einen Motorradhelm zu tragen. Der Arzt begann nun mit der Entnahme der Haarwurzeln aus der sicheren Zone, siehe Fotos mit eingezeichnetem Bereich am Hinterkopf.
Die Entnahme dauerte etwa 2 Stunden und wurde mit einer motorisierten Hohlnadel durchgeführt. Das Ganze war nicht schmerzhaft aber dennoch etwas unangenehm, da die Position nicht verändert werden durfte und mein Gesicht bei jeder Entnahme gegen die Unterlage gedrückt wurde. Die entnommenen Grafts wurden in einer Nährlösung vorsortiert und bis zum Einsetzten in einem Kühlschrank aufbewahrt.


Erster Teil geschafft! Es folgte eine Mittagspause von 20 Minuten. Dr. Demirsoy betäubte den Empfängerbereich und setzte etwa 1 Stunde die Empfangskanäle. Diese Prozedur verlief vollkommen schmerzfrei.


Nun zum letzten und für mich anstrengendsten Teil. Zum Einsetzen der Haarwurzel in den Empfängerbereich.
Dieser Arbeitsschritt wurde durch 2 Assistentinnen durchgeführt. Sie teilten sich die Arbeit zu meiner Rechten und Linken.
Die Narkose lässt beim Einsetzten in die Tunnel immer wieder an einigen Stellen nach. Ein Nachbetäuben ist daher unerlässlich. Oft spürte ich ein starkes Stechen. Der Schmerz ist vergleichbar mit einem Nadelstich. Der Arzt kontrolliert regelmäßig die Fortschritte. Gegen 17:30 Uhr war ich froh als die letzten Grafts eingepflanzt waren.

Auf den Fotos könnt ihr euch ein Bild von dem Ergebnis nach der Operation machen. Nach dem letzten Fotoshooting wird der Kopf verbunden.


Die Wunde wird in den nächsten Tagen noch etwas nässen.
Ich hatte Befürchtungen, dass in der Nacht die Schmerzen zurück kommen würden, sobald die Narkose nachließe. Dafür bekam ich 2 Tabletten Antibiotika. Ich habe Sie nicht gebraucht.
Ich möchte an dieser Stelle nochmals betonen, dass ich nach der OP zu keinem Zeitpunkt Schmerzen hatte. Sicher waren die Nächte auf dem Nackenkissen nicht immer angenehm (Hinweis: Bitte denkt unbedingt an ein Nackenkissen) Die Empfängerbereiche dürfen in den ersten Tagen nicht berührt werden. Ich denke besonders die korrekte Nachbehandlung, die durch euch selbst durchgeführt wird ist entscheidend für den Erfolg der Operation.

Der Sonntag, den 27. Oktober 2013, war begann sehr entspannt. Die Klinik hatte geschlossen und ich hatte nichts zu tun außer meinen Kopf mit einem Kappi zu bedecken. Ein Stirnband sollte zudem die Schwellung oben halten. Schaut euch an dieser Stelle die Bilder an. Das Stirnband hatte bei mir keinen Erfolg.

Am Montag, den 28. Oktober 2013, fand die Haarwäsche statt. Im abschließenden Gespräch erklärte mir Clemens die Pflege für die nächsten Wochen. Ich konnte mit ruhigem Gewissen die Klinik verlassen. Die Pflegehinweise in schriftlicher Form im Gepäck.

Im folgenden Kapitel möchte ich auf die Nachsorge eingehen. Für mich war es wichtig genau zu Wissen an welchem Tag was zu tun ist.

28.10.2014 – 2 Tage post Operation

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